Wachstumshormone
Ziel einer Wachstumshormon-Therapie ist es, der normalen Erwachsenengrösse so nahe wie möglich zu kommen. Unbehandelt bleiben Turner Frauen ca. 20cm unter ihrer Zielgrösse (das ist die Grösse, die sich aus den Grössen der leiblichen Eltern berechnet). Der Erfolg einer Wachstumshormon-Therapie hängt von vielen Faktoren ab. Im Idealfall kann aber eine für die Familie normale Grösse im unteren Normbereich erreicht werden.
Oft sind Mädchen mit UTS schon bei der Geburt kleiner als andere Mädchen. Wachsen die Kinder anfänglich oft noch altersentsprechend, fällt das Längenwachstum in den ersten Lebensjahren kontinuierlich ab und bleibt fast ganz stehen.
Eine Wachstumshormongabe wird ab einem Alter von 2-4 Jahren respektive sofort bei späterer Diagnosestellung begonnen. Die Wachstumshormone werden bis zum Abschluss des Knochenwachstums (ca. bis 15 – 16 Jahre) täglich verabreicht. Die Injektion erfolgt in der Regel jeden Abend mit Hilfe eines Injektionsgeräts (einem Pen) unter die Haut (subkutan). Das Kind oder die Eltern können die Gabe zu Hause durchführen. Der Einstich ist fast schmerzfrei.
Während der Behandlungszeit sind regelmässige Kontrollen notwendig, da die Dosierung ständig an das Körpergewicht und den bisherigen Therapieerfolg angepasst werden.
Wachstumshormon-Behandlungen werden bei Mädchen mit UTS schon über 30 Jahre durchgeführt. Es gibt viele Studien, die eine günstige Beeinflussung auf die Körperhöhe belegen. Langzeitnebenwirkung sind keine zu erwarten, möglicherweise kurzfristig auftretende Nebenwirkungen sollten vor der Behandlung mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Bei besonders schlechtem Wachstum oder sehr stark reduzierter Körpergrösse sind Untersuchungen zum Ausschluss anderer Ursachen (z.B. Zöliakie) für eine Wachstumsstörung notwendig.